Erziehung u. Beratung

Für uns alle ist es eine der wichtigsten Aufgaben, die Schülerinnen und Schüler zur Selbstständigkeit und zum friedlichen Miteinander in einer demokratischen Gesellschaft zu erziehen. Insbesondere ist das Lernen der Verantwortungsübernahme für sich selbst, gegenüber anderen und für die Umwelt ein zentrales Ziel unserer erzieherischen Arbeit. Unsere Basis sind dabei die mit uns nicht mehr verhandelbaren Werte der Menschenrechte und der Verfassung mit all ihren Auswirkungen auf den Schulalltag.

Wertschätzung als Leitidee

Der Aspekt der gegenseitigen Wertschätzung ist für uns der wesentliche Faktor einer gelingenden Erziehung. Dies bedeutet, dass wir als Lehrkräfte - allen Schülerinnen und Schülern mit Respekt begegnen - die Sorgen und Nöte der Schülerinnen und Schüler ernst nehmen und auf Probleme eingehen - einen höflichen Umgang pflegen - mit unseren Kolleginnen und Kollegen partnerschaftlich zusammenarbeiten - offen für konstruktive Kritik sind.

Von den Schülerinnen und Schülern erwarten wir einen ebensolchen wertschätzenden Umgang mit den Lehrkräften aber auch untereinander. Dafür haben wir „Grundsätze des schulischen Zusammenlebens“ vereinbart, die uns eine Orientierung im täglichen Umgang geben. Zur guten Erziehung gehört es für uns aber auch, dass wir uns als Lehrkräfte um die Einhaltung der Regeln bemühen, indem wir

- als Klassenlehrkraft regelmäßig die „Grundsätze des schulischen Zusammenlebens“ thematisieren und mögliche Sanktionen besprechen

- als Klassenlehrkraft Klassenregeln festlegen,

- auf Regelverstöße angemessen reagieren

- Rituale in unseren Klassen einführen

Unsere zahlreichen Aktivitäten finden Sie dokumentiert in unserem Beratungskonzept

Soziales Lernen

Wir wollen unsere Schülerinnen und Schülern unterstützen, ein selbstständiges Leben in sozialer Verantwortung zu führen. Viele Schüler wachsen in einem sozialen und familiären Umfeld auf, in dem sie nicht mehr die Möglichkeit erhalten, grundlegende Erfahrungen im sozialen Miteinander zu machen. Sie benötigen also von schulischer Seite Unterstützung. Hier will die Sophie-Scholl-Gesamtschule auf unterschiedlichen Ebenen unterstützend einwirken, um eine nachhaltiges soziales Lernen zu ermöglichen.

Unterrichtliche Maßnahmen

Seit einigen Jahren haben wir ein festes Curriculum „Lernen durch Lehren / kooperativen Lernen“, das feste Bestandteile des sozialen Lernens beinhaltet. Die Schüler werden vertraut gemacht in grundlegenden Techniken des kooperativen Arbeitens, üben somit zugleich das Lernen in einer Gemeinschaft ein. Zudem wird dieser Prozess unterstützt durch die regelmäßige Thematisierung von sozialen Fertigkeiten, sodass eine nachhaltige Verankerung grundlegender sozialer Kompetenzen ermöglicht wird.

In ausgewählten Projekten unterstützen wir die unterschiedlichen lebensalterbezogenen Situationen des sozialen Lernen.

Unterstützende Maßnahmen

In unserem Beratungskonzeptsind feste Strukturen der systematischen Beratung verankert, die den Schülern in problembehafteten schulischen Situationen (Lernberatung) und schwierigen Lebenssituationen (z.B. familiären Problemen, Übergangssituationen) helfen sollen, damit das soziale Miteinander weiterhin gelingen kann. (s. Beratungskonzept der SSG) Unsere Erfahrung hat aber auch gezeigt, dass es im alltäglichen Unterricht zu Problemsituationen kommen kann, die einer schnellen Hilfe bedürfen und die häufig deutlich machen, dass der Schüler Unterstützung beim sozialen Lernen benötigt. Mit unserem Trainingsraumkonzept (s. dort) wollen wir auf solche Situationen angemessen reagieren. Insbesondere bei der Übergangssituation bieten wir mit speziellen Kennenlernmöglichkeiten (z.B. „Wir lernen uns kennen“-Tag) erste Anstöße zur Bildung einer Klassen- und Schulgemeinschaft. Diese Ansätze werden vertieft mit speziellen Klassenratstunden in Jahrgang 5. In den übrigen Jahrgängen bieitet das eingeübte Klassenratkonzept (s. dort) die Möglichkeit, die Situation der Klasse zu reflektieren und auf Probleme einzugehen. Mit diesem Konzept wollen wir auch auf der Ebene der Klasse das soziale Miteinander außerhalb des Fachunterrichts systematisch einüben.

Möglichkeiten des sozialen Handelns

Soziales Lernen soll zur Teilhaben am sozialen, demokratischen Leben ermöglichen. Deshalb müssen wir den Schülern neben den unterrichtlichen Situationen weitere Möglichkeiten geben, in der Gemeinschaft zu agieren. Wir bieten hier insbesondere an:

  • Senioren-PC (Jeden Dienstag unterstützen Schüler ältere Bewohner des Stadtteils beim Umgang mit dem PC)
  • ALEx-AG (Schüler unserer Schule unterstützen Grundschule beim Experimentieren)o Schüler helfen Schülern (Wir haben seit 2011 ein Tutoriensystem, in dem Schüler des 12. Jahrgangs jüngere Schüler beraten und unterstützen.)
  • Schulsanitätsdienst (Seit 2010 bauen wir in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Deutschen Roten Kreuz einen Schulsanitätsdienst auf.)
  • Mitarbeit in schulischen Gremien (Neben den „üblichen“ schulischen Gremien beteiligen sich Schüler in den Jahrgangsversammlungen, bei dem „Gesprächsforum Schulentwicklung“, der AG Evaluationskultur, bei der Auswahl des Tages „Unsere Besten“.)
  • Agenda-Arbeit – Schule der Zukunft (Die zahlreichen Projekte der Aktion „Schule der Zukunft“ basieren auf dem Engagement der Schüler: Aktion Tagwerk, AG Umwelt und Technik, EST-Kurs Warenhaus, …)

Vereinbarungen

Die Bedeutung des Miteinanders verdeutlichen wir allen Schülern und Eltern bereits bei der Anmeldung an der Sophie-Scholl-Gesamtschule: sie unterzeichnen die „Grundsätzen des schulischen Zusammenlebens“ (s. dort), in denen Vereinbarungen zum Leben und Lernen in der sozialen Gemeinschaft festgehalten werden. Diese Vereinbarungen bilden die Ausgangssituation für alle Gespräche über das schulische Zusammenleben mit Klassen, z. B. bei der Vereinbarung von Klassenregeln oder Sozialzielen, mit Schülern (z.B. in Beratungssituationen, bei Gesprächen im Trainingsraum) und mit Eltern.